Endausscheidung der Finalisten im ehemaligen Sealife Center in Königswinter
Im ehemaligen Sealife Center mussten noch viel mehr Stühle als vorgesehen aufgestellt werden, da das Interesse an unserer Veranstaltung sehr groß war.
Die acht Teilnehmer und Teilnehmerinnen unseres Kurztextwettbewerbs, die es auf die Shortlist geschafft hatten, bekamen die Aufgabe, nicht ihren eigenen Beitrag, sondern den Text eines anderen Finalisten zu präsentieren.
Die Moderation übernahm Frau Dr. Charlotte Echterhoff.
Den Publikumspreis für den besten Vortrag erhielt Christian Gottschalk, der mit sonorer Stimme, sehr gekonnt und lebhaft „Die blaue Melpomene“ von Mateu Carreras-Solé aus Berlin las. Mateu Carreras wurde mit dem Vortrag von René Klammers Erzählung „doch nicht heiraten“ der Zweite in der Präsentation, nur um eine Stimme dahinter lag René Klammer mit der Geschichte „Wuthälse“ des Jury-Preis erstplatzierten Chris Berg.
Anschließend wurde die Entscheidung der Jury bekanntgegeben:
Der Edelfederpreis für den besten Text ging an Chris Berg aus Freiburg für seine Erzählung „Wuthälse“. Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Das heute hochemotionale Thema Migration und Flucht wird ohne Emotionen, völlig nüchtern erzählt, und trotzdem oder gerade deswegen berührt die humorvoll geschriebene Geschichte. Der Held, der in Deutschland lebende iranische Schachlehrer wird wie auch seine Brüder in England und Amerika nur durch die Tatsache, dass er Flüchtling ist, zum Stein des Anstoßes bei Gruppen lautstarker Wuthälse. Als pragmatischer Mensch lebt er gelassen sein Leben, kommt beruflich voran, gründet eine Familie, hat aber immer seinen Überlebenskoffer griffbereit. Werden die Wuthälse zu bedrohlich, geht er. Der Garten mit dem Zelt, in dem die Kinder spielten, ist das letzte Bild in dieser Geschichte, ein ergreifender Schluss, denn der starke Applaus des Publikums setzte verzögert ein.“
Auf den 2. Jury-Platz kam Markus Peter mit der Wendegeschichte „Allein, Öl auf Leinwand“.
Auf den 3. Jury-Platz kam Daniel D. Nowak mit seinem satirischen Beitrag „STROM?! Ich bin DAGEGEN!“.
Barbara Thiel und Nicola Weber gingen leider leer aus, aber ihre Erzählungen kamen von 257 Beiträgen unter die besten acht, was ebenfalls ein sehr beachtlicher Erfolg ist.