Am 27. November stellte der Linzer Autor Dr. Said Ossami im Rhöndorfer Eiscafé Alessandro sein Buch „Zarathustra – Eine Vision“ vor.

„Diesmal geht es nicht um Belletristik, nicht um fiktive Figuren. Es geht um ein Sachbuch – eines, das vor einigen Jahren geschrieben wurde, aber ein brandheißes Thema behandelt.“ Mit diesen Worten stimmte Rainer Quink, der Vorsitzende des Vereins Literatur im Siebengebirge (LiS), die Gäste auf Lesung und Vortrag ein.  Im Mittelpunkt stand die Frage: Ist eine friedliche Koexistenz der Religionen möglich?

Alev Dogan schrieb dazu am 30.11.2014 im General-Anzeiger:

„Wir haben es mit einer wachsenden Religiösität in allerlei Gesellschaften zu tun“, so Quink über seine Motivation, Ossami einzuladen. Neben der plötzlichen Dominanz der Terrorgruppe „Islamischer Staat“ sei auch „ein immer stärkeres Aufkommen evangelikaler Gruppen in Südamerika und des ultraorthodoxen Judentums in Israel zu beobachten“. Mit den drei Weltreligionen hat sich Ossami intensiv beschäftigt. Mit ihrer Entstehung, ihren Entwicklungen und Übergängen und ihrer größten Gemeinsamkeit, die ihnen, nach Ossami, bis heute bleibt: „Religionen werden instrumentalisiert. Sie sind kommerzielle Unternehmen geworden, deren Mittel, um sich im Wettbewerb durchzusetzen, keine Grenzen kennen.“

Ossami geht mit der Religionswirklichkeit des Judentums, des Christentums und des Islam gleichermaßen hart ins Gericht. In den Lehren Zarathustras, des persischen Philosophen und Religionsstifters, der um 1500 vor Christi Geburt lebte, fand er persönlich eine Alternative. Die Leitideen Zarathustras, die auf Vernunft und Humanismus aufbauen, beschreibt Ossami in seinem Werk und liefert damit eine Weltanschauung, die eine friedliche Koexistenz aller Völker zu beinhalten scheint.

„Es war uns wichtig, uns nicht nur auf Belletristik zu fokussieren“, sagte Quink zum Hintergrund der Veranstaltung. „Wir wollen alles abbilden, was das geschriebene Wort liefert. Insbesondere, wenn es eine solche Tagesaktualität beherbergt.“

Prof. Dr. Ossami liest aus seinem Buch „Zarathustra – Eine Vision“

Foto: Frank Homann