Vier Autorinnen und ein Autor stellten ihre neuen Werke vor.
Auf dem LeseFest des Vereins Literatur im Siebengebirge durften Lesefans träumen.
Meer und Rhein waren die locations des Autors und der vier Autorinnen, darunter drei Bad Honneferinnen, die diesmal aus ihren Werken lasen.
Sommerlich leichte Urlaubslektüre an der Nordseeküste, ein Siebengebirgskrimi, Geschichten aus Mozambik und in einem Roman spannend verpackte Historie um eine Rhöndorfer Winzerstochter erwarteten alle Lesebegeisterten am Donnerstag, dem 28. April um 19.00 Uhr in der ehemaligen Konrad-Adenauer-Schule in Bad Honnef.
Florian Stadler begleitete die Lesungen mit dem Akkordeon musikalisch.
„Wir haben in diesem Jahr den Schwerpunkt auf Unterhaltungsliteratur gelegt, bei der man träumen kann, aber auch auf Spannung und handfeste action nicht verzichten muss“, beschrieb Silke Kornstädt, die Vorsitzende des Vereins „Literatur im Siebengebirge“, knapp das, was das LiS-LeseFest 2022 bot.
Ursula Kollritsch präsentierte ihren gerade am 15. März erschienenen Roman „Sommerträume auf Sylt“, den sie zusammen mit Stephanie Jana schrieb.
Es ist der dritte Roman des Duos, in dem es um beste Freundinnen geht. Als Jugendliche schworen Lucy, Mado, Sonja und Rieke in einer Sommernacht auf Sylt, sich stets bei der Erfüllung ihrer Träume zu helfen. 25 Jahre später sind die Vier immer noch beste Freundinnen, nur ihre Wünsche haben sich verändert. Cafébesitzerin Lucy träumt vom Heiraten, Anwältin Mado von einer heißen Liebesnacht. Sonja, Mutter dreier Kinder, sehnt sich nach Zeit für sich, und Weltenbummlerin Rieke möchte endlich irgendwo ankommen. Sie treffen sich auf Sylt, um dort ihren Träumen auf die Sprünge zu helfen.
Die Nordsee war es auch, die Carla Capellmann zu ihrem Debütroman „Tod in Zeeland“ anregte. Ganz so martialisch wie der Titel klingt ist die witzig-turbulente Sommerlektüre nicht. Zahlreiche Wortspiele und viel Humor sorgen für eine locker leichte Lesekost. Unter friedliebenden Yogis, die am Strand von Domburg an einem Seminar teilnehmen, einen Mord geschehen zu lassen ist an sich schon eine skurrile Idee, dazu sorgen Liebesverwicklungen, erstaunliche Wendungen und viel mörderisches Karma für eine kurzweilige Geschichte nicht nur für Yogabegeisterte.
Ditmar Doerners Krimi „Reptilienmord am Nachtigallental“ ist der vierte Fall, den die zwei Bonner Kriminalhauptkommissare Margot Lukas und Fabian Faust aufklären müssen. Im „Echsengarten“ bei Königswinter hat ein Python einen Pfleger erwürgt. Das Tier war aus einem Terrarium entwichen, wahrscheinlich mit fremder Hilfe. Gleichzeitig ermitteln die beiden Bonner in einem Mord im Parkhaus der Oper. Dort ist der junge Drogendealer Amir Essa erstochen worden. Wenig später stirbt auf ähnliche Weise einer seiner Freunde. Margot, Fabian und die anderen Kollegen sind rund um die Uhr rechts- und linksrheinisch unterwegs, nicht allein um die Mordfälle zu lösen, sondern auch um weitere mysteriöse Todesfälle zu verhindern.
Martina Walters Debütroman „Die Winzerstochter vom Rhein“ basiert auf den Aufzeichnungen des Honnefer Pfarrers Franz Xaver Trips aus den Jahren 1688 und 1689. Zwei Ereignisse prägten diese Zeitspanne: Die Wahl eines neuen Erzbischofs in Köln am 19. Juli 1688 und die Besetzung Bonns durch die Truppen des französischen Königs Ludwigs XIV., die auch die rechte Rheinseite in Mitleidenschaft zog.
Vor diesem Hintergrund kämpft die fiktive Rhöndorfer Winzerstochter Flora Mentis um den Erhalt des väterlichen Hofs und um ihre große Liebe. Das Buch illustriert ein Stück Honnefer Geschichte in dieser bewegten Zeit und gleichzeitig erfährt man unterhaltsam einiges über den Weinbau.
Die Bad Honneferin Luitgard Maria Matuschka ist in Afrika, besonders in Mozambik, eine bekannte Filmemacherin. In ihrem Buch „Himmel und Hölle: Geschichten aus meinem fernen Leben“ erzählt sie erlebte und nichterlebte Geschichten vorwiegend aus Lateinamerika und aus Mozambik mit seinen traumhaften Stränden am Indischen Ozean, wo sie viele Jahre wohnte. Humorvoll beschreibt sie die kulturellen Unterschiede, die Fröhlichkeit und Gelassenheit der Menschen in Afrika, die ihre schwierigen Lebensbedingungen mit dem Schlagwort malembe, malembe bewältigen, was langsam, langsam heißt. Sie scheut sich jedoch auch nicht Krieg und Bedrohung darzustellen.
Quelle: Gabriela Quarg
Foto: Oschmann
V. l. n. r.: Florian Stadler, Gabriele Hamburger, Carla Capellmann, Ursula Kollritsch, Martina Walter, Luitgard Matuschka, Ditmar Doerner, Ines Adelsberger